Der Nord-Neuköllner

Samstag, 6. September 2025 | Ausgabe Nr. 2
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Antrag auf Baugenehmigung für neuen Flughafen jetzt auch als Pergamentrolle einreichbar

Antrag auf Baugenehmigung für neuen Flughafen jetzt auch als Pergamentrolle einreichbar

Von Dr. Martin Wehner

SCHÖNEFELD – In einem bahnbrechenden Schritt zur Entbürokratisierung können Anträge für Großprojekte wie den Weiterbau des BER jetzt offiziell auf handgeschöpftem Pergament eingereicht werden. 'Wir wollen den Bürgern die Wahl lassen, welche Technologie sie nutzen', so ein Vertreter des Bauamtes. 'Ob PDF oder Pergament – bei uns wird alles mit der gleichen Geschwindigkeit bearbeitet.' Kritiker befürchten, dass dies die Bearbeitungszeit von derzeit 15 Jahren nicht wesentlich verkürzen wird.

Bundesregierung beschließt 'Schatten-Haushalt' – Ausgaben werden in Rätseln und Reimen versteckt

Bundesregierung beschließt 'Schatten-Haushalt' – Ausgaben werden in Rätseln und Reimen versteckt

Von Johanna Schreiber

BERLIN - Um die Schuldenbremse kreativ zu umgehen, hat das Finanzministerium den ersten 'poetischen Haushalt' vorgestellt. Milliarden-Investitionen werden nicht mehr in Euro, sondern in 'vier Fässer Gold, wo der Klabautermann wohnt' oder 'drei Monde lang Silber' beziffert. Zur Freigabe der Mittel müssen die Ministerien nun die entsprechenden Schatzkarten finden. Die Opposition spricht von 'einem neuen Level an Intransparenz'.

Meinung

Das Paradox der Unendlichkeit

Von Prof. Dr. Althoff

Wir leben in einer Ära der unbegrenzten Auswahl. 300 Sorten Müsli, 50 Streamingdienste, unzählige Lebensentwürfe. Das Ergebnis ist keine Freiheit, sondern eine lähmende Entscheidungsunfähigkeit. Die ständige Angst, die 'optimale' Wahl zu verpassen, führt dazu, dass wir gar keine Wahl mehr treffen. Die unendlichen Möglichkeiten des Supermarktes führen am Ende nur dazu, dass wir wieder Nudeln mit Pesto essen. Weniger wäre definitiv mehr gewesen.

Die Tyrannei des Handwerkers

Von Ein verzweifelter Hausbesitzer

Einen Handwerkertermin zu bekommen, ist schwieriger als eine Audienz beim Papst. Man wartet wochenlang, nimmt sich extra frei, nur damit um 16:59 Uhr der Anruf kommt: 'Schaffe ich heute nicht mehr.' Sie sind die wahren Herrscher unserer Zeit. Sie bestimmen, wann wir heizen, wann wir duschen und wie lange unser Wasserschaden die Decke ziert. Und wir? Wir sagen 'Danke' und zahlen jeden Preis, den sie auf einen Zettel kritzeln.

Home-Office ist auch nur ein Büro mit schlechterem Kaffee

Von Sabine Hoffmann

Zuerst wurde es als die große Freiheit gefeiert. Keine Pendelzeit, Jogginghose statt Anzug. Inzwischen ist das Home-Office für viele ein digitales Hamsterrad. Die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen zu einem grauen Einheitsbrei. Der Chef schickt um 22 Uhr noch eine 'kurze Frage' und man isst das Mittagessen über der Tastatur. Wir haben das Büro nicht verlassen, wir haben es nur in unsere Wohnzimmer eingeladen – und es weigert sich, wieder zu gehen.

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